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Ava Liv

Ein bisschen wie nach Hause kommen

Am 11.10.2019 wurde unsere Tochter im Geburtshaus Hamburg geboren und – um es kurz zu machen – wir waren rundum zufrieden, würden jederzeit wieder ein Kind im Geburtshaus zur Welt bringen wollen (hoffentlich ergibt sich eine weitere Gelegenheit) und möchten allen Familien, die sich mit dem Gedanken tragen, außerklinisch zu entbinden, das Geburtshaus Hamburg sehr empfehlen!

Hier etwas ausführlicher unsere Geschichte und die Gründe für unsere Begeisterung:

Unsere Tochter ist unser erstes Kind. Aber wie es so ist, hatten wir von Bekannten und Freunden bereits einige Geburtsgeschichten aus verschiedenen Krankenhäusern gehört. Diese waren leider selten durchweg positiv, teilweise sogar sehr von Problemen und Missständen geprägt. Schnell war uns klar, dass wir uns für unsere Geburt einen ruhigen Ort, viel Zeit und eine durchgehende Betreuung wünschten. So kamen wir – ebenfalls dank eines Erfahrungsberichtes von Freunden – auf das Geburtshaus.

Und tatsächlich: So wie ich es mir vorher gewünscht hatte, hatte ich viel Ruhe und Raum, meinen Weg durch die Geburt selbst zu finden. Die Hebammen Julia und Sonja waren für uns da, haben mich bestärkt, mir Mut zugesprochen und mich angeleitet, wenn ich es wollte. Vor allem aber haben sie den Rahmen gehalten, dass wir uns als Paar ganz in Ruhe und Sicherheit auf das Abenteuer Geburt einlassen konnten. Viel Bewegung in der bereits vertrauten und gemütlichen Umgebung des Geburtshauses und die große Badewanne haben neben der liebevollen Betreuung zu einem für mich sehr positiv empfundenen Geburtsverlauf beigetragen. Die Geburt verlief zudem zügig – leider gab es aber gleich danach einen kurzen Schreckmoment: unsere Tochter hörte nach etwa 2 Minuten plötzlich wieder auf zu atmen!

Die inzwischen drei anwesenden Hebammen haben extrem ruhig und routiniert reagiert: unsere Kleine wurde abgenabelt, beatmet und versorgt. Sobald es möglich war, wurde sie wieder zu mir auf die Brust gelegt, gleichzeitig wurde ich versorgt. Die ganze Zeit über haben uns die Hebammen erklärt was sie tun und warum, und was als nächstes geschehen wird. Und trotz der Ernsthaftigkeit der Situation brach keine Hektik oder Unruhe aus. Dadurch habe ich mich sehr sicher gefühlt und hatte die ganze Zeit über das Gefühl, dass unsere kleine Tochter in den besten Händen ist. Julia hat uns im Krankenwagen in die Klinik begleitet und dort alles für uns gemanagt. Erst nach mehreren Stunden und nachdem das Baby und ich rundum versorgt waren (die Kleine brauchte übrigens schon auf dem Weg in die Klinik keine zusätzliche Sauerstoffgabe mehr und es wurde bei den Untersuchungen nichts festgestellt) ist sie nach Hause gefahren – aber nicht ohne uns noch beim verzögerten ersten Stillen zu unterstützen.

Eine solche Verlegung nach der Geburt ist extrem selten und war sicher nicht besonders schön für uns – aber trotz dieser Ausnahmesituation war es für uns richtig und wunderbar, dass unsere Tochter im Geburtshaus zur Welt kommen konnte.

Im Nachgespräch 6 Wochen nach der Geburt konnten wir den Verlauf der Geburt noch einmal ausführlich mit Julia besprechen. Und wir durften im Geburtszimmer noch einmal als Familie in Ruhe ankommen, was sehr schön war in Anbetracht der Tatsache, dass dies nach der Geburt ja leider nicht möglich war.

Auch im Wochenbett wurden wir von einer Hebamme des Geburtshauses wundervoll betreut. Unsere ersten Wochen zu Hause waren für uns nicht ganz so einfach – wohl auch weil wir alle drei noch einen kleinen Schrecken in den Knochen hatten. Anne hat uns nicht nur viel beigebracht und gute Tipps gegeben, sie hat sich auch wahnsinnig viel Zeit für uns genommen, sich mit viel Empathie unsere Sorgen angehört und versucht, mit uns zusammen alle Probleme zu lösen. Sie war für Mama, Papa und Baby gleichermaßen da, und zwar wenn nötig (leider war es das) auch mehrmals am Tag und nachts.

Übrigens: auch schon während der Schwangerschaft haben wir uns durch die persönliche, entspannte Atmosphäre im Geburtshaus immer sehr wohl und gut betreut gefühlt. Uns hat besonders gut gefallen, dass sich alle Hebammen bei den Vorsorgeuntersuchungen, den Vorgesprächen und Telefonaten zwischendurch immer viel Zeit genommen und alle unsere (dummen) Fragen ausführlich beantwortet haben. Der werdende Papa wurde viel miteinbezogen (z.B. durfte er mit dem Hörrohr die Herztöne seiner Tochter hören), und im Laufe der 9 Monate haben wir alle Hebammen in unserem Team kennengelernt, sodass wir bei der Geburt keine „Fremde“ bei uns hatten. Im Gegenteil: zufälligerweise hatten wir noch am Tag vor der Geburt einen Gesprächstermin bei Julia, die dann genau zu unserer Entbindung Dienst hatte ;-). Aber ganz egal, wer Dienst gehabt hätte: alle Hebammen waren sehr nett, empathisch und kompetent. Da wir auch den Geburtsvorbereitungskurs im Geburtshaus gemacht haben, waren wir zwischenzeitlich wöchentlich oder häufiger dort und es war – wie mein Mann nach der Geburt etwas wehmütig feststellte – jedes Mal „ein bisschen wie nach Hause kommen“.

Wir danken dem gesamten Team des Geburtshauses für die umfassende, persönliche, kompetente, liebevolle Begleitung durch die Schwangerschaft, die Geburt und das Wochenbett – macht weiter so!